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Toleranzdenken In Mittelhochdeutscher Literatur


Toleranzdenken In Mittelhochdeutscher Literatur
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Toleranzdenken In Mittelhochdeutscher Literatur


Toleranzdenken In Mittelhochdeutscher Literatur
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Author : Barbara Sabel
language : de
Publisher: Dr Ludwig Reichert
Release Date : 2003

Toleranzdenken In Mittelhochdeutscher Literatur written by Barbara Sabel and has been published by Dr Ludwig Reichert this book supported file pdf, txt, epub, kindle and other format this book has been release on 2003 with History categories.


Gab es im Mittelalter uberhaupt Toleranz als Gegenstand der Theologie und Literatur? Und wenn ja, welches sind die Grundlagen mittelalterlichen Toleranzdenkens? Welche dichterischen Darstellungen lassen sich mit Toleranz umschreiben und welcher Art ist diese Toleranz? Dies sind die Ausgangsfragen der vorliegenden Arbeit. Zunachst wird ein uber die Epochen hinweg anwendbarer Toleranzbegriff bestimmt, sodann die spezifische Bedeutungsbreite des mittelalterlichen Wortes tolerantia, die Toleranznorm und der "Toleranzraum" im Mittelalter untersucht. Vor dem Hintergrund der im 12. bis 14. Jahrhundert ublichen Einordnung von Andersglaubigen und Fremden wird dann als zentrales Werk der Willehalm Wolframs von Eschenbach auf das Phanomen "Toleranzdenken" hin analysiert. Wolfram zeigt nicht nur konkrete Beispiele toleranten Verhaltens auf, sondern er gestaltet ein Konzept von Toleranz und Pluralitat. Vor allem die Erzahltechnik des Werkes, Werte, Meinungen und Perspektiven einander entgegenzusetzen, ist ein wichtiges Mittel, ideologische Festlegungen zu erschuttern und einen Raum fur toleranteres Denken zu offnen. Der Willehalm propagiert jedoch keinen religiosen Wertepluralismus. Wahrend ethnische und kulturelle Unterschiede sogar besonders gewurdigt werden, kann die andere Religion nur geduldet oder erlitten werden, keinesfalls gebilligt oder gar anerkannt. Die Untersuchung von dreizehn weiteren mittelhochdeutschen Dichtungen des 12. und 13. Jahrhunderts sowie der jeweiligen franzosischen Vorlagen ergibt, dass Wolframs Willehalm zwar nicht das einzige Werk ist, in dem Beispiele von Duldung der fremden Religion vorkommen, dass aber der Roman des Eschenbachers doch ungewohnlich ist, was die Kritik am Kreuzzugsdenken, die Darstellung der besonderen Achtung vor Andersglaubigen und vor allem das alle Bereiche des Werks umfassende Konzept der Vielheit angeht.In diesem letzten Kapitel wird zudem nach dem Einfluss von Entstehungszeit, Gattung und Dichterpersonlichkeit auf die Heidendarstellung gefragt. Durch die Analyse wird deutlich, dass in mittelalterlichen epischen Werken zwar haufig auf Traditionen intoleranter oder toleranter Heidendarstellung zuruckgegriffen wird, letztlich aber fur die Darstellung der Beziehung zwischen Christen und Heiden die personliche Haltung des Dichters massgebend ist.



Wolfram Von Eschenbach Willehalm Erz Hl Und Darstellungstechnik Im Kontext Der Toleranzfrage


Wolfram Von Eschenbach Willehalm Erz Hl Und Darstellungstechnik Im Kontext Der Toleranzfrage
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Author : Janin Taubert
language : de
Publisher: GRIN Verlag
Release Date : 2009

Wolfram Von Eschenbach Willehalm Erz Hl Und Darstellungstechnik Im Kontext Der Toleranzfrage written by Janin Taubert and has been published by GRIN Verlag this book supported file pdf, txt, epub, kindle and other format this book has been release on 2009 with Language Arts & Disciplines categories.


Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - ltere Deutsche Literatur, Medi vistik, Note: 1,0, Humboldt-Universit t zu Berlin (Institut f r deutsche Literatur), Veranstaltung: Hauptseminar Wolfram von Eschenbach: Willehalm, Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Willehalm Wolframs von Eschenbach ist ohne Zweifel das f r Toleranzfragen interessanteste Werk der mittelhochdeutschen Literatur." Barbara Sabel, deren Dissertation ber Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur die aktuellste und umfassendste Forschungspublikation zur Frage des Toleranzgehaltes in dem Roman Willehalm von Wolfram von Eschenbach darstellt, trifft mit dieser u erung den Kern der problematischen Rezeption dieses Werkes. Einerseits wird es vermieden explizit von Toleranz im Willehalm zu sprechen, indem die Existenz einer Toleranzidee im Mittelalter und damit auch im Willehalm negiert wird. Andererseits gibt es in der Forschung eine Mehrheit, die ausgehend von der Pr misse eines mittelalterlichen Toleranzbegriffes tolerante Gedanken im Willehalm konstatiert. F r viele Autoren zeigt sich in Wolframs Roman sogar eher Humanit t als Toleranz. Ausgehend von diesem Humanit tsgedanken wird der Willehalm zuweilen zu einem "der gro en Dokumente der Menschlichkeit" emporstilisiert. Solche unzul ssigen Aktualisierungen und weitreichenden Interpretationen zeigen das breite Spektrum auf, in dem sich die Willehalm-Forschung bewegt. Zentrales Problem dieser wissenschaftlichen Auseinandersetzung ist die Unsicherheit im Umgang mit dem Toleranzbegriff. F r jede Arbeit, die sich mit Toleranz im Willehalm auseinandersetzt, ist es demnach unabdingbar zu kl ren, von welchem Toleranzbegriff die Untersuchung ausgeht. Die bisherige Forschung hat sich vor allem auf die Rede Gyburcs konzentriert. Sabel dagegen fragt, ob "man die Haltung des Erz hlers ...] als Toleranzhaltung bezeichnen kann]." Dieser Ansatz hat mich zu der Fragestellung inspiriert, inwiefern die Erz hl- und Darstellungsweise Wolframs im



Der Willehalm Wolframs Von Eschenbach Im Spannungsfeld Zwischen Toleranz Und Akzeptanz


Der Willehalm Wolframs Von Eschenbach Im Spannungsfeld Zwischen Toleranz Und Akzeptanz
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Author : Henry Mayer
language : de
Publisher: GRIN Verlag
Release Date : 2009-12-03

Der Willehalm Wolframs Von Eschenbach Im Spannungsfeld Zwischen Toleranz Und Akzeptanz written by Henry Mayer and has been published by GRIN Verlag this book supported file pdf, txt, epub, kindle and other format this book has been release on 2009-12-03 with Literary Criticism categories.


Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Orient wurde im christlichen Mittelalter des 12. und 13. Jahrhunderts größtenteils als ein „Reich der Antichristen, bevölkert von hässlichen, deformierten, mit (christlichen) Menschen kaum vergleichbaren Heiden“ angesehen. Diesen Menschen begegnete man, vor allem im Frühmittelalter, feindselig und intolerant. Dies spiegelt auch die Literatur der damaligen Zeit wieder. Exemplarisch kann hierfür das >Rolandslied des Pfaffen Konrad (um 1170) stehen, in dem ein sehr verachtendes und negativ-eintöniges Bild der Andersgläubigen gezeichnet wird. Wolframs von Eschenbach Willehalm (um 1217/1220), neben dem Rolandslied das zweite große epische Werk des Mittelalters, dem die Kreuzzüge als Hauptthematik zu Grunde liegen, erscheint im Vergleich geradezu als Ausnahmeerscheinung – klingen doch hier für diese Zeit bisweilen sehr versöhnliche Töne im Umgang mit Andersgläubigen an: Neben den obligatorischen Schlachtszenen finden sich wertneutrale, teils sogar wohlwollende, ehrwürdige Beschreibungen der Sarazenen. Darüber hinaus wird die Tötung von Heiden als Sünde dargestellt und zur Schonung von Andersgläubigen aufgerufen. Im Rahmen dieser Arbeit wird das Bild der Andersgläubigen in Wolframs Willehalm untersucht. Zentral ist hierbei die Frage, in wie weit die Darstellung des Heidentums als tolerant definieren werden kann: Ist der Willehalm ein Toleranzroman des Mittelalters? Anhand ausgewählter Textstellen wird das Toleranzdenken im Text untersucht, wobei auf die Kreuzzugsmotivation der Christen, auf die Darstellung der Andersgläubigen in der Erzählung und auf die als „Toleranzrede“ betitelte Ansprache der konvertierten Heidin Gyburc, in der sie zur Schonung der Andersgläubigen in der anstehenden Schlacht appelliert, eingegangen wird. Außerdem wird die Figur des auf christlicher Seite kämpfenden Heiden Rennewarts zur Bewertung herangezogen. Mit den Ergebnissen der Textanalysen wird dann in einem vierten Schritt ein Fazit gezogen, ob bzw. in wie weit man den Willehalm als Toleranzroman bezeichnen kann. Im Rahmen des ethisch-philosophischen Grundlagenstudiums im Staatsexamenstudiengang (EPG) enthält diese Arbeit einen Exkurs, in welchem auf das Rolandslied



Fremdheit In Der Mittelalterlichen Literatur Dargestellt Am Willehalm Wolframs Von Eschenbach Und Am Rolandslied Des Pfaffen Konrad


Fremdheit In Der Mittelalterlichen Literatur Dargestellt Am Willehalm Wolframs Von Eschenbach Und Am Rolandslied Des Pfaffen Konrad
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Author : Cathy Schoetter
language : de
Publisher: GRIN Verlag
Release Date : 2018-08-28

Fremdheit In Der Mittelalterlichen Literatur Dargestellt Am Willehalm Wolframs Von Eschenbach Und Am Rolandslied Des Pfaffen Konrad written by Cathy Schoetter and has been published by GRIN Verlag this book supported file pdf, txt, epub, kindle and other format this book has been release on 2018-08-28 with Literary Criticism categories.


Masterarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1.7, Université du Luxembourg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Fremdheit im Mittelalter umfasst ein derart großes Spektrum, welchem der Umfang einer Masterarbeit nicht gerecht werden kann. Neben den damaligen Reisen in ferne Länder zählen auch wundersame Elemente und unerklärliche Begebenheiten, wie Zauber und Magie, zu der fremden Welt des Mittelalters. Diese Arbeit konzentriert sich auf den Aspekt der religiösen Andersheit. Das Thema der Fremdheit war bereits im Mittelalter ein beliebtes literarisches Motiv. Anhand der Untersuchung von akademischen Veröffentlichungen wie dem mittelhochdeutschen Wörterbuch oder theologischen Skripten soll versucht werden, sich mit den Denkweisen der vergangenen Zeit auseinanderzusetzen. Es eignet sich hier besonders, einen Vergleich zwischen theoretischen Vorgaben und literarischer Umsetzung zu schaffen.



Kann Man Den Willehalm Als Toleranzroman Bezeichnen


Kann Man Den Willehalm Als Toleranzroman Bezeichnen
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Author : Usama El Zein
language : de
Publisher: GRIN Verlag
Release Date : 2018-01-18

Kann Man Den Willehalm Als Toleranzroman Bezeichnen written by Usama El Zein and has been published by GRIN Verlag this book supported file pdf, txt, epub, kindle and other format this book has been release on 2018-01-18 with Literary Criticism categories.


Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Werk von Wolfram von Eschenbach „Willehalm“ und das „Rolandslied“ als das zweite große epische Werk des Mittelalters, welchem die Kreuzzüge als Kernthema zu Grunde liegen, vergegenwärtigen sich für diese Zeit bisweilen sehr versöhnliche Töne im Verhältnis mit Andersgläubigen an: Es finden sich, neben immer noch vorhandenen Schlachtszenen, viele unparteiische Beschreibungen der Sarazenen. Des Weiteren wird das Töten von Heiden als Sünde repräsentiert und zur Schonung der Andersgläubigen aufgerufen. Aufgrund dessen wird im Rahmen dieser Hausarbeit das Bild der Andersgläubigen in Eschenbachs „Willehalm“ expliziter untersucht. Die Kernfrage hierbei ist folgende: In wie weit kann man die Repräsentation des Heidentums als „tolerant“ definieren und: Kann der „Willehalmd“ als ein Toleranzroman des Mittelalters bezeichnet werden? Um diese teils schwierige zentrale Frage überhaupt beantworten zu können, ist es unumgänglich, mehrere Werke und Analysen von verschiedenen Autoren darzustellen und zu vergegenwärtigen, um auf eine ggf. mehrheitlich-einheitliche Antwort zu gelangen. Diese Frage wird in insgesamt drei Schritten geklärt: Zunächst wird der Begriff der Toleranz definiert und dieser von dem Begriff der Akzeptanz abgegrenzt. Hierbei sollen die Wirkung und der Umgang mit diesem Begriff sowohl in der Zeit des Mittelalters als auch in der Zeit der Neuzeit dargestellt und voneinander differenziert werden. Im zweiten Schritt wird anhand aussagekräftiger Textstellen das Toleranzdenken im Werk näher untersucht, wobei vor allem auf die Kreuzzugsmotivation der Christen, auf die Darstellung der Andersgläubigen in der Erzählung und auf die als „Toleranzrede“ Gyburcs, in der sie zur Schonung der andersgläubigen Feinde in der anstehenden Schlacht appelliert, eingegangen wird. Mit Hilfe der Ergebnisse der verschiedenen Analysen und Untersuchungen, soll im dritten Schritt ein Fazit gezogen, ob man den „Willehalm“ als „Toleranzroman“ bezeichnen kann.



Toleration And Tolerance In Medieval European Literature


Toleration And Tolerance In Medieval European Literature
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Author : Albrecht Classen
language : en
Publisher: Routledge
Release Date : 2018-03-05

Toleration And Tolerance In Medieval European Literature written by Albrecht Classen and has been published by Routledge this book supported file pdf, txt, epub, kindle and other format this book has been release on 2018-03-05 with Literary Criticism categories.


Toleration and Tolerance in Medieval European Literature aims to examine and unearth the critical investigations of toleration and tolerance presented in literary texts of the Middle Ages. In contrast to previous approaches, this volume identifies new methods of interpreting conventional classifications of toleration and tolerance through the emergence of multi-level voices in literary, religious, and philosophical discourses of authorities in medieval literature. Accordingly, this volume identifies two separate definitions of toleration and tolerance, the former as a representative of a majority group accepts a member of the minority group but still holds firmly to the believe that s/he is right and the other entirely wrong, and tolerance meaning that all faiths, convictions, and ideologies are treated equally, and the majority speaker is ready to accept that potentially his/her position is wrong. Applying these distinct differences in the critical investigation of interaction and representation in context, this book offers new insight into the tolerant attitudes portrayed in medieval literature of which regularly appealed, influenced and shaped popular opinions of the period.



Der Willehalm Wolframs Von Eschenbach Im Spannungsfeld Zwischen Toleranz Und Akzeptanz


Der Willehalm Wolframs Von Eschenbach Im Spannungsfeld Zwischen Toleranz Und Akzeptanz
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Author : Henry Mayer
language : de
Publisher: GRIN Verlag
Release Date : 2009

Der Willehalm Wolframs Von Eschenbach Im Spannungsfeld Zwischen Toleranz Und Akzeptanz written by Henry Mayer and has been published by GRIN Verlag this book supported file pdf, txt, epub, kindle and other format this book has been release on 2009 with Language Arts & Disciplines categories.


Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Orient wurde im christlichen Mittelalter des 12. und 13. Jahrhunderts größtenteils als ein "Reich der Antichristen, bevölkert von hässlichen, deformierten, mit (christlichen) Menschen kaum vergleichbaren Heiden" angesehen. Diesen Menschen begegnete man, vor allem im Frühmittelalter, feindselig und intolerant. Dies spiegelt auch die Literatur der damaligen Zeit wieder. Exemplarisch kann hierfür das >RolandsliedWillehalmRolandsliedWillehalmWillehalm



Zu Wolfram Von Eschenbachs Willehalm


Zu Wolfram Von Eschenbachs Willehalm
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Author : Alexander Monagas
language : de
Publisher: GRIN Verlag
Release Date : 2006-10-16

Zu Wolfram Von Eschenbachs Willehalm written by Alexander Monagas and has been published by GRIN Verlag this book supported file pdf, txt, epub, kindle and other format this book has been release on 2006-10-16 with Literary Criticism categories.


Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,5, Universität Mannheim (Lehrstuhl Neuere Germanistik II), Veranstaltung: Rechtsdiskurse und Gewalt in globalen Vernetzungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Wolfram von Eschenbachs Kreuzzugsepik „Willehalm“ enthält in der ambivalenten Heldenfigur Willehalms eine subtile Kritik am Glaubenskampf und zeitgenössischen theologischen Ideologien und gesellschaftlichen Strukturen. Von Eschenbach schafft damit ein literarisches Werk voller Hinweise, Anspielungen und Andeutungen, die sich trotz rhetorischer Figuren relativ leicht in ein Spannungsverhältnis mit der damaligen Politik und Gesellschaft bringen lassen. Innerhalb seiner narrativen Konstruktion wer-den schrittweise Informationen zu Tage gebracht, die das anfänglich so hochgerühmte Vorgehen der handelnden Personen in ein eher unrühmliches Licht rückt. Mit der Anführung zahlreicher Gründe für Glaubenskrieg und Massenschlachten versu-chen die Figuren der Erzählung immer wieder, ihr Handeln im Sinne einer allgemeinen Legitimation zu untermauern. Gängige höfische, sowie ritterliche Verhaltensmuster werden mit Kreuzzugsideologien und Märtyrertum in eine lückenhafte Argumentati-onskette verknüpft, die aufgrund nur spärlicher Informationen zu Beginn der Handlung noch zu funktionieren scheint. Doch mit dem Verlauf der Handlung werden immer häu-figer Brüche und Unstimmigkeiten gerade im Verhalten des Titelhelden deutlich. Im Folgenden wird dahingehen vor allem das Erste und Zweite Buch untersucht, inwieweit der Held als christlicher Kriegsheiliger erst eingeführt, und dann durch eigenes Verhalten dieses Bild zu demontieren beginnt. Gerade die auffallenden Parallelen von Heiden und Christen zeigen immer wieder deutliche Ansatzpunkte, die Motivationen und Argumente beider Seiten als unrechtmäßig zu entlarven. Raffiniert und subtil spickt von Eschenbach seine Erzählung mit Anspielungen und Hinweisen auf seinen „Parzival“, das deutsche „Rolandslied“ und gängige Topoi, die ihn selbst als identifizierbaren Autor der Geschichte vor Angriffen schützen. So gelingt es ihm, trotz augenscheinlicher Kritikpunkte, kein falsches Zeugnis über den Heiligen Willehalm niederzuschreiben. Der ambivalente Willehalm verkörpert so die intelligente Kritik Wolfram von Eschenbachs an herrschenden politischen und religiösen Zuständen.



Conflicting Femininities In Medieval German Literature


Conflicting Femininities In Medieval German Literature
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Author : Karina Marie Ash
language : en
Publisher: Routledge
Release Date : 2016-05-23

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Drastic changes in lay religiosity during the High Middle Ages spurred anxiety about women forsaking their secular roles as wives and mothers for religious ones as nuns and beguines. This anxiety and the subsequent need to model an ideal of feminine behavior for the laity is particularly expressed in the German versions of Latin and French narratives. Using thirteenth-century penitentials, monastic exempla, and sermons, Karina Marie Ash clarifies how secular wifehood was recast as a quasi-religious role and, in German epics and romances from the late twelfth and early thirteenth centuries, how female characters are adapted to promote the salvific nature of worldly love in ways that echo the pastoral reevaluation of women at that time. Then she argues that mid and late thirteenth-century German literature not only reflects this impulse to idealize women's roles in lay society but also to promote an alternative model of femininity that deploys ways of privileging secular roles for women over religious ones. These continuously evolving readaptations of female protagonists across cultures and across centuries reflect fictive solutions for real historical concerns about women that not only complement contemporary pastoral and legal reforms but are also unique to medieval German literature.



Sch Nheitsdiskurse In Der Literatur Des Mittelalters


Sch Nheitsdiskurse In Der Literatur Des Mittelalters
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Author : Fabian David Scheidel
language : de
Publisher: Walter de Gruyter GmbH & Co KG
Release Date : 2022-08-22

Sch Nheitsdiskurse In Der Literatur Des Mittelalters written by Fabian David Scheidel and has been published by Walter de Gruyter GmbH & Co KG this book supported file pdf, txt, epub, kindle and other format this book has been release on 2022-08-22 with Literary Criticism categories.


In Bezug auf das ubiquitäre Phänomen der körperlichen Schönheit literarischer Figuren hat sich ein breit akzeptierter Common Sense hinsichtlich der theologischen Fundierung einer vermeintlichen mittelalterlichen 'Ästhetik' und der Positivbewertung der Körperschönheit im höfischen Kontext ausgebildet. Dies versucht die vorliegende Arbeit zu re-evaluieren, um Anstoß zur weitergehenden kritischen Auseinandersetzung zu geben. Hierbei werden die Felder der sogenannten 'Kalokagathie', der 'descriptio pulchritudinis' und der Erkenntniskraft der 'Ästhetik' diskurskritisch befragt. Anhand einer Vielzahl von Texten wird dabei gezeigt, wie das Konzept des christlichen Fleisches die Matrix eines aporetischen Sprechens über Schönheit produziert, das noch den gegenwärtigen Diskurs grundiert. Neben theologischen Grundlagen für die christliche 'aisthesis' (Augustinus, Johannes Scotus, Hugo von St. Viktor) und poetologischen Grundlagen (Matthäus von Vendôme, Galfred von Vinsauf, Eberhard der Deutsche) rücken dabei verschiedene kanonische (Hartmann: Erec, Wolfram: Parzival), randständigere mittelhochdeutsche (Stricker, Minnereden, Thomasin: Der Welsche Gast) sowie einige mittellateinische Dichtungen (Alanus ab Insulis, Mohammedsviten) in den Fokus.